Verdeckter Stellenmarkt: Was versteht man darunter?

Hast Du gewusst, dass in Zeiten, in denen gerade keine Pandemie auf unserem Planeten wütet, auf ein Stelleninserat mindestens 200 Bewerbungen an ein Unternehmen geschickt werden? Das ist die harte Realität bei vielen öffentlich ausgeschriebenen Jobs. In Corona-Zeiten ist die Zahl noch viel höher. Vielleicht wusstest Du – wie viele andere Bewerber auch nicht – dass viele Jobs „unter der Hand“ vergeben werden. Genauer gesagt am verdeckten Stellenmarkt. Doch: Was unterscheidet den verdeckten vom offenen Stellenmarkt und wo findest Du ihn? Lies weiter.

#heretohelp

Wenn Du beim Bewerben Mühe hast und nicht weiterkommst, schreib mir. Ich bin für Dich da.

Verdeckter Stellenmarkt – Wo finde ich ihn?

Gleich vorweg: 60 bis 70 Prozent der freien Stellen werden nicht ausgeschrieben. Für Dich bedeutet das, dass es dazu kein konkretes Stelleninserat gibt, auf das Du Dich bewerben kannst.

Die Jobsuche gestaltet sich für Dich mühsam, denn auch wenn Du top Bewerbungsunterlagen an Unternehmen schickst, bist Du nur ein „leider nein“ auf dem Stapel an Bewerbungen.

Auch, wenn im Umkehrschluss 30 bis 40 Prozent der freien Stellen auf online Jobbörsen veröffentlicht werden, heisst das nicht gleich, dass der Job nicht bereits unter der Hand vergeben wurde.

Das eine oder andere Unternehmen publiziert nur pro forma, also als Alibi-Übung, freie Stellen. Einerseits, um gegenüber der Konkurrenz den Anschein zu erwecken, sehr erfolgreich zu sein. Andererseits, um gewisse Vorgaben zu erfüllen, die irgendwo mal definiert wurden.

Genug an negativer Realität – viel wichtiger ist für Dich: Was kannst Du tun, um im verdeckten Stellenmarkt an Deinen Traumjob heranzukommen?

Die Antwort lautet: Gehe den verdeckten Stellenmarkt strategisch an. Das beinhaltet die Pflege Deiner on- und offline Kontakte, Spontanbewerbungen und Deiner digitalen Selbstpräsentation.

Vor allem, aber nicht nur, auf beruflichen Netzwerken. Allen voran LinkedIn und Xing.

Eine Studie hat ergeben, dass ein vollständig ausgefülltes Profil dort die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erhöht.

Wenn Du auf Google schaust, erkundigen sich viele Menschen, wie oft sie ihre Bewerbungsunterlagen schicken sollten, um zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden.

Deine Konkurrenz befindet sich also eindeutig im regulären Bewerbungsprozess. Der sieht nun mal so aus:

  • Jobinserat suchen
  • Bewerbungsunterlagen auf die Anforderungen anpassen
  • Lebenslauf und Motivationsschreiben anfügen und verschicken
  • auf dem Stapel an Bewerbungsunterlagen landen
  • Frust
  • Wieder zurück auf Feld eins

Wie funktioniert also der verdeckte Stellenmarkt?

Während auf dem offenen Stellenmarkt die Chancen – vor allem jetzt in Zeiten der Pandemie – gering sind, sind sie auf dem verdeckten Stellenmarkt besser.

Hier hast Du die Chance kreativ und proaktiv die Lücken des regulären Bewerbungsprozesses zu nutzen. Es werden nämlich laut Experten zwei Drittel der offenen Stellen nicht ausgeschrieben.

Nutze also Dein persönliches Kontaktnetzwerk, um auf Dich aufmerksam zu machen.

Dazu zählen etwa ehemalige Schul-/Studien- und Arbeitskollegen, Freunde, Verwandte oder Bekannte.

Auch neue berufliche Kontakte, die Du beispielsweise über LinkedIn oder in Weiterbildungen kennengelernt hast, kannst Du für Deinen Karrieresprung nutzen.

Ein starkes berufliches Netzwerk ist also das A und O bei der Jobsuche.

Verbringe keine Zeit damit, die Konkurrenz zu fürchten, sondern achte auf Deine Möglichkeiten im Bewerbungsprozess.

Verdeckter Stellenmarkt und digitale Selbstpräsentation

Im beruflichen Kontext ist eine überzeugende Selbstpräsentation essenziell. Sieh Dich selbst als Marke „Ich“ und vermarkte sie gut.

Wie funktioniert das auf dem verdeckten Stellenmarkt? Dieser hat eigene Regeln. Er funktioniert schnell, überraschend und ziemlich unkonventionell.

Deine Sichtbarkeit ist ausschlaggebend. Stell sicher, dass Du Deine Arbeitssuche in sozialen Netzwerken sichtbar machst.

Bereits 2014 galt das Internet als persönlicher Jobmotor. Du kannst Dir also ausrechnen, wie wichtig dies heute ist.

Das bedeutet, dass Du überhaupt präsent sein musst, um gefunden zu werden. Gerade in Zeiten wie diesen hat sich beinahe alles auf online verlagert.

Recruiter möchten auf einen Blick sehen, mit welchem Bewerber sie es zu tun haben. Halte Deine Profile auf Facebook, LinkedIn, Xing und Instagram (# mit Hashtags) aktuell.

Eine weitere digitale Möglichkeit, um online gefunden zu werden, schaffst Du, indem Du einen Online-Lebenslauf erstellst.

Somit haben Personaler die Möglichkeit auf einen Blick zu sehen, dass Du auf der Suche bist und welchen Job Du suchst.

Mit gut gestalteten Bewerbungsunterlagen erhöhst Du Deine Chancen enorm, gefunden zu werden.

Platziere den Link zu Deinem Online-Lebenslauf zum Beispiel in Deiner E-Mail-Signatur, setze den Link in Deine Instagram-Bio, füge ihn zu Deinem Facebook-Profil hinzu und lade natürlich Dein Lebenslauf als PDF auf Deinem LinkedIn Profil hoch.

Auch hier gilt: Je präsenter Du bist, je einfacher Du dem Besucher Deiner Social Media Profile Zugang zu Deinem Lebenslauf gibst, desto höher die Chancen, dass man Dich „findet“.

Active Sourcing mit Google

Du bist auf dem Stellenmarkt zu haben – lass es jeden wissen

Erzähle jedem, den Du kennst, dass Du etwas suchst. Nicht nur einmal. Sondern immer wieder, bei jeder Gelegenheit.

Das kannst Du ganz charmant und unaufdringlich tun: „Ach, hatte ich Dir schon gesagt, dass ich immer noch eine Stelle suche?“ oder „Wir werden älter und vergesslicher. Daher wollte ich Dir noch mal sagen, dass ich für eine Stelle im Bereich XY noch immer zu haben bin.“

Du wirst staunen, wie effektiv das ist! So habe ich bereits 3 Jobs gefunden. Zwar nicht von heute auf morgen, aber es haben sich nach ein paar Wochen und Monaten ganz viele Türen geöffnet.

Möglichkeiten, Deinen Traumjob zu finden:

  • Erwähne es als „PS“ in E-Mails oder bei Telefongesprächen, streue es einfach überall.
  • Erzähle es Familie und Freunden
  • Machst Du eine Weiterbildung? Knüpfe dort Kontakte und sage ebenfalls, dass Du auf Jobsuche bist.
  • Suche am verdeckten Stellenmarkt nach Personen, die im Bereich Deines Traumjobs tätig sind.
  • Frage vor Ort unverbindlich nach, wenn Du zum Beispiel gerade dort bist, ob das Unternehmen an Deinen Qualifikationen interessiert ist.

Noch besser bist Du dran, wenn Du Deinen Onepager, Deinen Lebenslauf, auf einer A4 Seite, an Deine E-Mails anhängst. Sehr clever, wenn Du stets ein paar Exemplare ausgedruckt dabei hast.

Egal, ob Du ins Kino, Shoppen oder in ein Restaurant gehst. Berufliche Möglichkeiten lauern überall – Du musst sie Dir schnappen!

Du nutzt so unerwartete Gelegenheiten, welche sich bekanntlich spontan ergeben. Bitte keinen falschen Stolz – wer sich Chancen erarbeiten möchte, muss initiativ und offen sein.

Der Traumjob liegt vielleicht nur eine Frage entfernt. Auch neue berufliche Kontakte liegen häufig nur ein Gespräch weit weg.

Innere Einstellung auf dem Weg zum Traumjob

Natürlich kann sich die Jobsuche mühsam anfühlen. Jedoch nur, wenn Du die falsche innere Einstellung und die klassische 0815-Bewerbungsstrategie verfolgst.

Deshalb, bei der Bewerbung für den Traumjob brauchst Du:

  • Eine positive Einstellung Dir selbst gegenüber (Hier findest Du übrigens Studienergebnisse bezüglich positiven Denkens im Allgemeinen)
  • Wissen über Deine Stärken, Schwächen und Fähigkeiten
  • Die felsenfeste Überzeugung, dass Du Deinen Traumjob verdient hast
  • Den Mut, neue Wege bezüglich Karriere und Bewerbung zu gehen
  • Die Freude am Knüpfen neuer Kontakte und der Pflege Deiner Netzwerke

Ich bin ein grosser Fan von Dr. Joe Dispenza. Er sagt ganz richtig, dass Energie dorthin fliesst, wo wir unseren Fokus legen. Im positiven, wie auch im negativen Sinne.

Wenn Du also von Beginn wegdenkst, dass Du die Jobs des verdeckten Stellenmarkts sowieso nicht finden wirst, tja, dann wird es wohl so sein.

Mit Deinem Lebenslauf aus der Masse herausstechen?

Nichts leichter als das! Lade Dir meine gratis Lebenslauf Vorlage herunter. Ergänzen, Abschicken und schon sitzt Du im Vorstellungsgespräch.

Interne Stellenbörsen und der verdeckte Stellenmarkt

Viele Unternehmen setzen auch auf eine interne Stellenbörse. So sparen sie teure Rekrutierungskosten.

Für Dich die Möglichkeit, via Kollegen und „den-der-jemanden-kennt-der-jemanden-kennt“ an diese nicht ausgeschriebenen Stellen zu gelangen.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass Du Dich selbst auf der Webseite Deines Wunscharbeitgebers umsiehst.

Was spricht dagegen, wenn Du etwa vorweg dort anrufst, Dich kurz vorstellst und dann im Anschluss Deine Bewerbungsunterlagen schickst?

Somit hast Du bereits einen Erstkontakt hergestellt und bleibst in Erinnerung. Dasselbe gilt selbstverständlich für LinkedIn. Auch hier hast Du die Möglichkeit, direkt in Kontakt mit einem Personaler zu knüpfen.

Falle aber nicht gleich mit der Tür ins Haus und stell gleich die Frage nach einem freien Job.

Um Dir diesen Erstkontakt zu erleichtern, habe ich Dir hier 5 wirkungsvolle Textvorlagen, wie Du per E-Mail oder Chatnachricht diesen Erstkontakt herstellen kannst. Ohne aufdringlich zu wirken.

Einen Schritt näher zum Traumjob

Lass jedoch nicht zu viel Zeit zwischen dem Telefonat und dem Verschicken von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben verstreichen.

Das hat ein bisschen was von der Foot-in-the-Door-Technik. Eine schlaue Bewerbungsstrategie, die Dich von der Konkurrenz unterscheidet, bringt Dich früher oder später zu Deinem Traumjob.

Hast Du Freunde, die in grossen Unternehmen arbeiten? Ruf sie an, bitte sie darum, die interne Stellenbörse für Dich zu durchstöbern.

Im besten Fall erhält nämlich der Mitarbeiter sogar eine Vermittlungsprämie – Win-Win für Euch beide, oder?

Key Take-Aways zum Thema „verdeckter Stellenmarkt“

Ich kann Dir aus meinem vergangenen Karriereweg sagen: Meine letzten drei Anstellungen habe ich alle im verdeckten Stellenmarkt gefunden.

Wobei, wenn ich darüber nachdenke, haben sie mich gefunden. Aber nur, weil ich in meinem Umfeld klar signalisiert habe, dass ich etwas zu haben bin.

  • Wenn Du Dich im Verwandten- und Bekanntenkreis umhörst, wird Dir auch dort auffallen, dass viele ihren Job durch „jemand kannte jemanden“ gefunden haben.
  • Halte deshalb Deine Bewerbungsunterlagen immer aktuell, sei bereit und aufmerksam und nutze jede Chance proaktiv.
  • Sorge dafür, dass Du digital gefunden wirst. Halte Deine Social Media Profile stets aktuell und hinterlege auch dort Deinen Lebenslauf.
  • Trag immer eine Kopie Deines Lebenslaufs bei Dir, wenn Du das Haus verlässt. Du weisst nie, wem Du begegnest.

Es ist eine Frage der Geduld und des richtigen Timings. Durchhalten lohnt sich. An sich selbst glauben ebenfalls. Versprochen!

Wenn Du noch keinen aussagekräftigen Lebenslauf hast, dann hol Dir meine kostenlose Vorlage dazu. Viel Erfolg!

Du brauchst noch mehr Bewerbungstipps? Hol sie Dir!

Bei mir steht arbeitslos im Lebenslauf, na und?

Bei mir steht arbeitslos im Lebenslauf, na und?

Beschert Dir Deine erfolglose Stellensuche eine klaffende Lücke im Lebenslauf? Dann habe ich den perfekten Füllstoff für Dich - engagiere Dich ehrenamtlich! Warum Du unbedingt vermeiden solltest arbeitslos hinzuschreiben und welche geniale Alternative Du anwenden...

mehr lesen
Coronavirus: 5 Krisentipps für Bewerber und Angestellte

Coronavirus: 5 Krisentipps für Bewerber und Angestellte

  Der Coronavirus schüttelt unsere Arbeitswelt gerade mächtig durch. Bewerber und Angestellte gleichermassen. Es gibt keine Ausnahme, jeder ist betroffen und es müssen schnell gute Lösungen und Strategien her. Egal ob Du Dich gerade auf Stellensuche befindest oder...

mehr lesen
Benachteiligung von Frauen beim Bewerben

Benachteiligung von Frauen beim Bewerben

  Obwohl die Gleichberechtigung weiter voranschreitet und in allen Lebensbereichen immer mehr gegeben ist, gibt es dennoch weiterhin Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Auch im Bereich Karriere und Beruf kommt immer wieder Benachteiligung oder gar Diskriminierung...

mehr lesen
Suchst Du eine professionelle Lebenslauf Vorlage?   Gratis herunterladen!
close
open